Am 10. April 1815 ereignete sich auf der indonesischen Insel Sumbawa einer der schlimmsten Vulkanausbrüche in der Geschichte der Menschheit. Der Ausbruch des Tambora verursachte nicht nur in der unmittelbaren Umgebung den Tod von zehntausenden Menschen. Er führte auch in den folgenden drei Jahren zu weltweiten Wetterextremen, Ernteausfällen und Hungersnöten und forderte insgesamt mehrere Hunderttausend Todesopfer. Gillen D’Arcy Wood beschreibt in seinem packenden Buch Vulkanwinter 1816 die Geschichte dieser Katastrophe mit ihren langfristigen ökologischen, gesellschaftlichen und kulturellen Folgen.
Wood bietet erstmals eine Gesamtbetrachtung auf globaler Ebene. Denn das Auswurfmaterial des Vulkans, Asche und vor allem die Schwefel-Aerosole, gelangten in die höheren Luftschichten und verteilten sich rund um den Erdball. Sie blockierten das Sonnenlicht und sorgten damit für Verdunklung und Kälte in den betroffenen Gebieten. Das Folgejahr 1816 ging als „Jahr ohne Sommer“ in die Geschichte ein. Die globale Temperatur sank in jener Zeit um etwa 1 Grad, aber regional gab es starke Schwankungen um bis zu 4 Grad im Jahresmittel. In diesem Buch wird sichtbar, wie weitreichend die Konsequenzen für die Menschheit waren.