John Glassie: Der letzte Mann, der alles wusste

Cover Glassie Mann
© Berlin

Einer der großen Universalgelehrten des 17. Jahrhunderts war der Jesuitenpater Athanasius Kircher. Doch im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen Leibniz, Newton oder Descartes geriet er bald in Vergessenheit und wird erst seit kurzem als Vorreiter vieler Erkenntnisse wiederentdeckt. Der Journalist John Glassie widmet ihm seine Biografie Der letzte Mann, der alles wusste.

1602 wurde Kircher in der Nähe von Fulda geboren und an einer Jesuitenschule unterrichtet. Nach seiner Priesterweihe reiste er im Auftrag des Ordens durch verschiedene Länder Europas, bis er schließlich am Collegium Romanum in Rom seine Wirkungsstätte fand. Schon bald wurde er für sein umfassendes Wissen geschätzt und hofiert. Um sich der Forschung und Veröffentlichung seiner Erkenntnisse widmen zu können, befreite man ihn von seinem Lehrauftrag für Mathematik.

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Ernst Peter Fischer: Die Verzauberung der Welt

Cover Fischer Verzauberung der Welt
© Siedler

In den letzten Tagen war ich ganz gebannt von der Berichterstattung über die Raumsonde Rosetta und den Lander Philae, dem es gelungen ist, erstmals in der Geschichte der Raumfahrt auf einem Kometen zu landen. Ich habe einiges gelernt über die Schwerkraft, die auf der Erde und auf dem Kometen unterschiedlich stark ist, und über die Erkenntnisse, die die Wissenschaftler sich von dieser Mission erhoffen, Erkenntnisse über die Entstehung unseres Planeten und des Lebens im Universum. Der Anblick von Rosetta und Philae hat mich verzaubert. Wissenschaft hat mich verzaubert!

Und doch gibt es jene, die meinen, dass das ausgerechnet mit Wissenschaft unmöglich sei. Wissenschaft scheint ihnen kompliziert und abgehoben. Wissenschaft wird nicht als Teil unserer Kultur begriffen, sondern als etwas von ihr getrenntes, sie gilt als kalt und rational. Der Soziologe Max Weber behauptete sogar, die Berechenbarkeit und Beherrschbarkeit der Welt durch die Wissenschaft führe zu einer Entzauberung der Welt. Eine Aussage, der der Wissenschaftspublizist Ernst Peter Fischer vehement widerspricht.

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Zitat: Ernst Peter Fischer über Wissenschaft und Kunst

Quelle: Wiki Commons
Fraktale (Quelle: Wiki Commons)

„So offensichtlich es ist, dass Wissenschaft und Kunst zusammengehören, so wenig Verbreitung findet dieser Gedanke hierzulande in einigen intellektuellen Kreisen. Es gehört zu den Peinlichkeiten in der öffentlichen Rede zur Kultur, dass immer noch die Frage aufgeworfen werden kann, ob die Naturwissenschaften zur Kultur gehören und zur Bildung von Menschen beitragen. Noch im 21. Jahrhundert und selbst in Blättern, hinter denen man kluge Köpfe vermuten darf, denken einige Schlauberger angestrengt darüber nach, ob die Naturwissenschaften ihr Gebiet – die Natur – zur Kultur machen oder ob ihre Disziplinen dazu beitragen.“

 

entnommen aus: Ernst Peter Fischer: Die Verzauberung der Welt – Eine andere Geschichte der Naturwissenschaften, Siedler Verlag 2014, ISBN 978-3-88680-981-3

Die Rezension zum Buch gibt es hier in meinem Blog.

Vorfreuden für Leseratten V – Herbst 2014

Herbst, komm herbei! Und mit dir all die spannenden neuen Bücher, die ich in den Vorschauen zahlreicher Buchverlage entdeckt habe! Meine persönliche Auswahl habe ich in den letzten Wochen hier vorgestellt. Daher ist es Zeit für einen kleinen Überblick: Die Herbst-Vorfreuden umfassten bisher die Themen Geschichte, Biologie, Digitale Gesellschaft sowie das Thema Denken und Wissen.

Für die letzte Folge habe ich das Interessanteste aus einigen weiteren Wissensgebieten herausgepickt: ein bisschen Naturwissenschaft, ein bisschen Astronomie und eine kleine Prise Mathematik.

Da ich diese Rubrik Vorfreuden für Leseratten gern optimieren möchte, benötige ich Eure Hilfe. Sofern Ihr nicht an ferne Meere oder auf hohe Berge entschwunden seid, lest dazu bitte meine Frage am Ende dieses Beitrags.

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Peter Finke: Citizen Science – Das unterschätzte Wissen der Laien

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© Oekom

Bei Citizen Science kann jeder mitmachen: Vögel beobachten, den Sternenhimmel erforschen, wissenschaftliche Daten sammeln und auswerten, Artikel für Wikipedia verfassen – das alles im Dienste der Wissenschaft. Der Wissenschaftstheoretiker Peter Finke hat sich intensiv mit Citizen Science auseinander gesetzt, viele Projekte durchgeführt und in Fachaufsätzen beschrieben, so dass er in Deutschland als der Experte zum Thema gilt. In seinem neuen Buch Citizen Science bietet er einen allgemein verständlichen Einstieg in die Citizen Science und plädiert für ein erweitertes Wissenschaftsverständnis unter Einbeziehung der Laienwissenschaft.

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