Sonia Fernández-Vidal: Nikos Reise durch Raum und Zeit

Cover Fernandez-Vidal Nikos Reise
© Hanser

Auf der Liste der nominierten Wissensbücher des Jahres habe ich ein Buch entdeckt, dessen Thema ich schon immer verstehen wollte: die Quantenphysik. Nikos Reise durch Raum und Zeit ist ein Jugendroman, der für Leser ab 12 Jahren empfohlen wird und in Spanien, dem Heimatland der Autorin, zum Bestseller wurde. Die Rätsel der Quantenphysik verpackt in eine fantasievolle Geschichte, dazu eine schöne Buchgestaltung – das klang vielversprechend. Ich wollte mich verzaubern lassen, doch das ist der Autorin nicht gelungen!

Die spanische Autorin Sonia Fernández-Vidal hat als Physikerin unter anderem am Schweizer Kernforschungszentrum CERN gearbeitet und ist Expertin für Quantenphysik. Dieses Thema präsentiert sie als Handlung eines schlanken Romans mit etwa 200 Seiten. Als Niko eines Tages auf dem Weg zur Schule vom gewohnten Weg abweicht, entdeckt er ein Haus, welches ihm bisher verborgen war. Nachdem ein kleines Rätsel gelöst ist, gelangt er in die geheimnisvolle Quantenwelt. Dort begegnet er der hübschen Fee Quiona, in die er sich sofort verliebt, und einem jungen Elfen namens Eldwen. Die beiden machen ihn bei ihren gemeinsamen Abenteuern mit den Wundern der Quantenwelt vertraut.

weiterlesen

Daniela Leitner: Als das Licht laufen lernte – Eine kleine Geschichte des Universums

Bertelsmann
© Bertelsmann

Kann man es mit dem Jubeln über ein fantastisches Buch übertreiben? – NEIN! Hier sind Lobeshymnen angebracht! Dieses Buch ist originell, verblüffend, witzig, großartig, ELEMENTAR …! Denn so ungewöhnlich hat noch niemand die Geschichte des Universums erzählt und inszeniert.
Aber zunächst einmal die Vorgeschichte: Schon 2012 bin ich durch einen Beitrag von Joachim Schulz in seinem Blog Quantenwelt auf dieses Projekt aufmerksam geworden. Dort gab es nämlich einen Link zu Textauszügen, die ich mir damals als PDF heruntergeladen hatte. Seit ich das Buch vor Monaten in einer Vorschau des Bertelsmann Verlags wiederentdeckt habe, fieberte ich dem Erscheinen entgegen, siehe Vorfreuden für Leseratten III. Inzwischen liegt es endlich gedruckt vor und ist ein echtes Schwergewicht mit 864 Seiten. Das klingt nach einer Menge Lese-Arbeit. Nach Abzug von ca. 70 Seiten Inhaltsverzeichnis und Index sowie einem Drittel Fotos und Grafiken bleiben immerhin etwa 500 Seiten reiner Text. Und der hat es in sich!

weiterlesen

Boris Lemmer: Bis(s) ins Innere des Protons

© SpringerSpektrum
© SpringerSpektrum

Mit nahezu Lichtgeschwindigkeit rasen die Protonen rechts und links durch den ringförmigen Tunnel, nur durch kräftige Magnete auf einer Kreisbahn gehalten – und dann: bäm! kollidieren sie miteinander und es ist fast so schön wie damals beim Urknall! Teilchen, die schon längst ausgestorben sind, werden wieder zum Leben erweckt, hauchen ihr Leben aber gleich wieder aus.

Wir befinden uns am Schweizer Kernforschungszentrum CERN, wo Wissenschaftler aus allen Ländern der Welt mit den stärksten Teilchenbeschleunigern arbeiten, um die Eigenschaften der Elementarteilchen zu erforschen und die letzten Geheimnisse des Universums zu entschlüsseln.

Wer wissen möchte, was hier passiert, sollte unbedingt das Buch Bis(s) ins Innere des Protons von Boris Lemmer lesen. Denn hier erfahren wir alles über die Materie, aus der das Universum besteht und über den komplizierten Prozess ihrer Entdeckung und Erforschung.

weiterlesen

Michael Krause: Wo Menschen und Teilchen aufeinanderstoßen – Begegnungen am CERN

Krause Wo Menschen und Teilchen aufeinanderstoßen
© Wiley Verlag

Seit 1954 existiert in der Schweiz das Kernforschungszentrum CERN. Dort arbeiten mehr als 10.000 Wissenschaftler aus ca. 85 Nationen gemeinsam an der Erforschung der Materie, aus der unser Universum besteht. Am wichtigsten ist die Suche nach fehlenden Elementarteilchen, um das Standardmodell der Physik zu bestätigen. Im Juli 2012 wurde dort die Existenz des Higgs-Bosons, des wichtigsten Bausteins auf diesem Weg, mit nahezu 100%iger Wahrscheinlichkeit  nachgewiesen, was zum Nobelpreis für die Entdecker Peter Higgs und Francois Englert führte.

weiterlesen

Physik-Nobelpreis 2013 an Peter Higgs und François Englert

Heute wurden in Stockholm die Preisträger des diesjährigen Nobelpreises für Physik bekannt gegeben. Wie schon viele Experten im Vorfeld vermutet hatten, geht der Preis an den Briten Peter Higgs und den Belgier François Englert. Beide haben bereits im Jahr 1964 unabhängig voneinander die Existenz eines Bausteins prognostiziert, welcher den subatomaren Teilchen ihre Masse verleiht und somit das Standardmodell der Teilchenphysik bestätigt. Er wurde dann nach Peter Higgs das Higgs-Boson genannt.
Nachdem das Higgs-Boson 2012 im gigantischen Teilchenbeschleuniger LHC am Schweizer Kernforschungszentrum CERN erstmals experimentell nachgewiesen wurde, war es nur eine Frage der Zeit, bis die Anerkennung durch das Nobelpreis-Komitee erfolgte.

Bevor ich mich hier mit physikalischen Erklärungen um Kopf und Kragen schreibe, möchte ich hier lieber einige brandneue Bücher empfehlen für alle, die tiefer in die Materie einsteigen und verstehen möchten, worum es in der Teilchenphysik und am CERN geht.

weiterlesen